Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen und Kontrollen können helfen, ein gutes Sehvermögen in allen Lebensabschnitten zu erhalten.
Rechtzeitig erkannte Sehstörungen und Augenerkrankungen haben günstigere Behandlungs- und Heilungschancen.
Das Sehvermögen ändert sich bei jedem Menschen im Laufe der Jahre und nimmt im Alter allmählich ab. Die Sehkraft bedrohende Augenerkrankungen wie der Grüne Star (Glaukom) oder die
Makuladegeneration (AMD) verlaufen im Anfangsstadium unauffällig und schmerzlos.
Regelmäßige augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen sollten daher spätestens ab dem 40. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Bei systemischen Erkrankungen oder anlagebedingten Risiken (z.B.
Fehlsichtigkeiten oder Glaukom in der Verwandtschaft, Schielen und Schwachsichtigkeiten) solten auch junge Erwachsene sich regelmässig beim Augenarzt vorstellen.
Systemische Erkrankungen wie Blutzucker, Rheuma oder Bluthochdruck können auch die Augen und das Sehvermögen schädigen. Dies ist zunächst ebenfalls nicht spürbar. Treten erste Symptome auf,
liegen manchmal bereits irreversible Schäden vor.
Die Vorsorge bei Kindern in der Entwicklung des Sehsinns kommt besondere Bedeutung zu. Zum Zeitpunkt der Geburt ist das Sehvermögen noch nicht vollends entwickelt. Es bildet sich im
Zusammenspiel von Augen und Gehirn erst in der sogenannten sensitiven Phase bis etwa zum 6-7. Lebensjahr aus. Die Entwicklung verläuft nicht linear, sondern ist in den ersten beiden Lebensjahren
besonders intensiv. Sehstörungen wie Schielen oder Fehlsichtigkeiten, die in dieser Zeit nicht erkannt und behandelt werden, führen oft zu einer lebenslangen Sehschwäche (Amblyopie). Frühzeitig
erkannte Schielproblematiken und Fehlsichtigkeiten hingegen sind gut behandelbar, sodass sich der Sehsinn unter einer entsprechenden Therapie normal entwickelt.